Haltung und Umgang in Krisenzeiten
Beim Grottenolm handelt es sich um einen im jugendlichen Alter befindlichen Mitbewohner. Er hält sich vorzugsweise in seiner Höhle auf und verlässt diese nur zur Bedürfnisverrichtung und zur Nahrungsaufnahme, wobei er vorziehen würde, Nahrung in seine Höhle geliefert zu kriegen und diese auch dort zu verzehren. Es empfiehlt sich, diesem Verlangen nicht nachzukommen, da der Grottenolm sich dadurch noch weniger bewegen würde.Den Weg zu seiner Höhle findet man problemlos durch scharfe Geruchsentwicklung mangels Frischluftzufuhr. Im Inneren der Höhle, die meist abgedunkelt ist, wimmelt es von auf dem Boden verstreuten Kleidungsstücken, die ebenfalls zur Geruchsentwicklung beitragen. Er verbringt seine Tage und Nächte vor dem Bildschirm, wobei er eher nachtaktiv ist und den halben Tag verschläft. Permanent dabei ist auch sein Handy. Daher ist dieses Wesen auch sehr leicht an seinen viereckigen Augen erkennbar. Will man mit dem Mitbewohner kommunizieren, muss man sich darauf einstellen, dass er wenig bis kaum ansprechbar ist, da permanent in seiner virtuellen Welt beschäftigt. Hier ist Geduld und Beharrlichkeit gefragt. Schulsachen und Hausaufgaben kennt der Grottenolm nur vom Hörensagen, die Aufforderung zur Erledigung dieser empfindet er als Störung seiner Kreise, bzw. als Zumutung. Bei der artgerechten Haltung ist es wichtig zu wissen, dass der Grottenolm von selber keinerlei Bedürfnis entwickelt, an die frische Luft zu gehen oder – je nach Mutation – sich auch nur zu bewegen. Hier wird dennoch empfohlen, den Mitbewohner zumindest jeden zweiten Tag Gassi zu führen, sprich, ihn zum Verlassen der Höhle, im Extremfall sogar des Hauses (!) zu zwingen. Die Krisenzeit mit social distancing und Ausgangsbeschränkungen wird daher vom Grottenolm nicht – wie für viele andere Lebewesen – als belastend empfunden, sondern entspricht genau seinem Lebenstil.