
Ich darf mich vorstellen. Mein Name ist Fiona Panek. Ich bin zirka acht Wochen alt und ein Labrador-Mischling. Aber so genau weiß das niemand. Seit ein paar Tagen habe ich neue Menschen, die sehr nett zu mir sind und meistens auch das tun, was ich will. Fiona haben sie mich genannt, da meine Menschen meinten, vielleicht für mich keine Hundesteuer zahlen zu müssen. Aber sie nennen mich auch Puppi, Hexi und Mauserl! Na ja, auf jeden Fall hängen sie mir dauernd so ein komisches Geschirr um und zwingen mich, hinaus zu gehen. Okay, zugegeben, ich lasse mich eher tragen. Dann sagen sie immer „Lacki machen“. Keine Ahnung, was die von mir wollen. Die können doch nicht ernsthaft glauben, dass ich mich in das kalte Gras setze, oder? Ich will jedenfalls gleich wieder in die warme Stube. Dort mache ich dann auf den Teppich, das ist gemütlicher. „Pfui“, höre ich dann immer, aber irgendwann werden sie schon einsehen, dass das keinen Sinn bei mir hat. Ansonsten bin ich lieb und lustig. Am fröhlichsten bin ich in der Nacht. Mein Frauchen lässt manchmal die Haare aus dem Bett hängen, da kann ich super hineinbeißen. Das macht viel Spaß – mir jedenfalls. In der Früh hat sie oft so komische Ringe unter den Augen. Warum nur? Ich schlafe schon manchmal, aber eher untertags. Und da will ich, dass jemand von meinen Menschen bei mir sitzt, ist doch klar, oder? Da gibt es noch so eigenartige Mitbewohner, die pfauchen mich immer an, wenn ich sie durch die Wohnung jage. Das versteh´ ich nicht. Ich will doch nur mit ihnen spielen. Aber schmackhaftes Futter kriegen die, wenn sie schnell genug sind. Ansonsten gehört es mir. Ich habe schon gelernt, dass mein Körbchen mein „Platz“ ist. Dort setz ich mich auch manchmal hinein. Aber lieber zerre ich es durch die Wohnung und knurre dabei ziemlich Furcht erregend. Mal schauen, was das Ding so aushält. Jedenfalls finde ich es hier ganz nett. Ich glaube, da bleib ich. Allerdings habe ich noch viel Erziehungsarbeit zu leisten. Bis bald und ein dickes, nasses Schleckerbussi,
eure Fiona
Hallo, hier bin ich wieder, eure Fiona !
Also, ich bin jetzt schon einige Tage bei meinen Menschen. Es ist echt cool hier. Ich hab schon ganz viele neue Sachen entdeckt. Die meisten heißen „Nein“ oder »Pfui“ oder „Aus“. Ich hab tolle Ideen: im Katzenklo graben und das, was ich dort finde (= Pfui), in mein Körberl bringen. Hausschuhe fangen (= Aus), am liebsten, wenn sie noch an einem Fuß hängen. Ich kann auch schon viel zerbeißen (= Nein). Eine „Watsch’n“ von so einem haarigen Mitbewohner hab ich mir auch schon eingefangen, na ja, wird nicht die letzte gewesen sein. Diese Katzen sind ja so was von langweilig. Immer wollen sie schlafen, wenn ich spielen will. Gemein ist, dass sie immer wo hinauf springen, wo ich sie nicht erwischen kann. Na wartet, wenn ich groß bin. Ich war schon Auto fahren, und in der U-Bahn war ich auch schon. Glück gehabt, denn da war ich müde und urbrav. Auch bei Oma waren wir auf Besuch, und ich hab ihr gleich zum Einstand ein Lackerl auf den Teppich gemacht. Schließlich muss sie ja auch was von mir haben. Beim Opa hab ich dann auf schüchtern gemacht. Ich glaube, er war ziemlich beeindruckt. Das hab ich auch noch gelernt: „Geh am Platz“ mach ich, wenn ich müde bin und nichts Besseres zu tun habe. Da freuen sich meine Menschen dann. Schließlich muss man sie bei Laune halten. Aber mit diesem „Gassi gehen“ nerven sie ziemlich. Sie haben noch immer nicht kapiert, dass ich das nicht brauche. Da ist es kalt und nass draußen. Ich habe doch eh herinnen ein Platzerl, wo ich mein Geschäftchen mache. Heute Nacht war ich angeblich „brav“, weil ich bis halb fünf Uhr durchgeschlafen habe. Vor lauter Freude darüber hab ich dann gleich in die Wohnung gepinkelt. Das war reine Rücksichtnahme. Mein Frauerl will doch sicher nicht in aller Herrgottsfrüh mit mir rausgehen. Aus irgendeinem Grund hat sie das doch nicht so toll gefunden. Na ja, der kann man auch nichts Recht machen. Jetzt muss ich aber trotzdem hinaus, deshalb verabschiede ich mich mit einem nassen Schleckerbussi,
eure Fiona
aus dem TierBAZAR